Herzlich willkommen im Pikler-Kurs!

 Mein Name ist Malwina Balicki und bin dipl. Kursleiterin der Pikler®Pädagogik.  

d.h. ich arbeite in Anlehnung an die Erkenntnisse der ungarischen Kinderärztin Emmi Pikler (1902-1984) aber auch die von Maria Montessori, Gerald Hüther, Jesper Juul und Dr. Renz-Polster u.a. die auf dem Wissen basieren, dass eine autonome Bewegungsentwicklung, freies Spiel, respektvolle Kommunikation und eine gleichwürdige Beziehung zum Kind das wichtigste Fundament für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung bilden.

 

 Jeder Schritt, den das Kind selbstständig macht, 

erleichtert den nächsten. 

 

Emmi Pikler


Die 3 Säulen der Pikler® Pädagogik:

 

Die freie Bewegungsentwicklung: Die Kinder dürfen in ihrem Rhythmus ihre nächsten Schritte erproben und wir üben uns in Geduld nicht in die kindliche Entwicklung einzugreifen oder diese vorwegzunehmen. Beispiel: Das Baby auf den Bauch zu legen, hinzusetzen oder zu stellen. Sie geraten dadurch in Abhängigkeit der Eltern, da die sie diese Positionen nicht von alleine verlassen können. Falsche Bewegungsmuster werden geprägt. (z.B. Baby stellt beim “An-der-Hand-Laufen” den Fuß nicht richtig auf den Boden oder versucht, nachdem es hochgezogen wurde, allein mit den Bauchmuskeln zum Sitzen zu kommen) Zudem spürt das Kind sehr fein unseren Erwartungsdruck, den es nicht erfüllen kann.

 

Das freie Spiel: In einer altersentsprechend vorbereiteten Umgebung können die Kinder aus eigener Initiative sich selbst und die Spielmaterialien erkunden und damit experimentieren. Während dem freien Spiel sind die Erwachsenen nur Beobachter und machen keine anregenden Übungen mit den Kindern. Dadurch können die Kinder eigene Erkenntnisse erlangen und diese weiterentwickeln. Das Kind erlebt den Erfolg, es alleine geschafft zu haben, stärkt so sein Selbstbewusstsein, was zu lebenslanger Lernfreude beitragen kann.

 

Beziehungsvolle Pflege: Dabei geht es um alltägliche Handlungen in der Säuglingspflege, wie Wickeln, Baden, Anziehen und Füttern. Besonders wichtig hierbei ist es, dem Kind die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Sich für diese Zeit ganz auf das Kind einlassen. Alle Aktivitäten werden sprachlich begleitet. Dem Kind wird mitgeteilt, was gerade, oder als nächstes mit ihm gemacht wird, z.B. „Jetzt ziehe ich deine Jacke an.“ Dadurch bekommt das Kind die Möglichkeit mitzuhelfen, fühlt sich in die Handlung mit einbezogen und wird somit selbstständiger. Ganz nebenbei ist es die beste Art der Sprachförderung. Respekt der Würde des Kindes als gleichwertiges, menschliches Wesen während jegliches Körperkontakts ist ein wichtiger Baustein zur Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls. Und nicht zuletzt verwandeln wir die sonst lästigen Notwendigkeiten zu wertvollen „Quality-Times“.

 

Wenn wir bereits den jungen Säugling als kompetenten und kooperativen Menschen ernst nehmen verändert sich das Zusammenleben mit ihm, weil wir die Bedürfnisse des Kindes verstehen lernen und die Verständigung immer besser gelingt. Der Austausch über die Entwicklungsschritte und Bedürfnisse der Kinder, kann Euch darin unterstützen besser mit den Herausforderungen in den ersten Jahren umzugehen und auch sich selbst gelassener zu begegnen.

 

Ich freue mich sehr auf eine wunderschöne Zeit mit Euch und wünsche Euch viel Freude beim gemeinsamen (Kennen-)Lernen, Entdecken und Bewegen!

 

Alles Liebe!

Malwina


Zum Kursablauf

           

Ankommen: Du und dein Kind sollten bequeme, nicht zu warme Kleidung tragen. Die Kinder sollen sich, wenn möglich barfuß im Kurs bewegen können. Die Erwachsenen könnten z.B. warme Socken mitbringen. Am besten setzt du dich während der Spielzeit an den Rand, um den Kindern möglichst viel Raum zum Spielen und Bewegen zu lassen.

 

Die Wickeltasche/Trage bitte ich dich, unerreichbar für die Kinder im Abstellraum zu hinterlegen. Der Schnuller oder privates Spielzeug dürfen in der Tasche bleiben.

 

Wir beginnen mit dem Begrüßungskreis. Wir machen Bewegungs-Lieder oder kleine Kitzel- bzw. Massage-Spiele. Achte dabei auf dein Kind, ob es Lust und Spaß an dieser Aktivität hat: ob es gerne gekitzelt, geschaukelt werden möchte, oder gerade mit etwas anderem beschäftigt ist. Die Bewegungen zu den Liedern machen wir den Kindern nur vor und nach einer Weile machen die Kinder sie auch von ganz alleine mit. Bitte überlasse es deinem Kind, ob es seine Arme/Beine bewegen will oder nicht.

 

Freispiel: Wenn Dein Kind noch nicht laufen kann, lege es zu Anfang auf den Rücken. Bringe es nicht in Positionen, die es von selbst noch nicht erreichen kann. (Bauchlage, Sitzen, Stehen, Laufen) Spielanregungen, Lob oder Kritik lenkt es in seinem aufmerksamen Spiel ab. Dein Kind wird Dir von sich aus zeigen, wann es dich braucht.

 

Zuschauzeit: Wir nehmen uns während der Kurszeit etwa 10 Minuten Zeit, in den wir ausnahmsweise nicht mit den anderen Erwachsenen im Raum reden sollten, und versuchen können uns einmal ganz auf unser Kind zu konzentrieren. Wenn du dir Zeit nimmst, dein Kind zu beobachten, wirst Du entdecken mit wie viel Ausdauer, Freude und Konzentration dein Kind spielt und sich bewegt. So lernst du dein Kind und seine Interessen wirklich kennen.

Emmi Pikler sagte:

„Einem Kind aufmerksam zuzuschauen

 ist dasselbe wie einem Erwachsenen aufmerksam zuzuhören.“

 

Konfliktregel: Es kommt oft vor, dass die Kinder zueinander Kontakt aufnehmen, wenn sie sich mehr oder weniger sanft berühren oder Spielzeug wegnehmen. Es ist bei kleinen Kindern nie böse gemeint, sondern wirklich immer nur aus dem starken Bedürfnis die Dinge und anderen Lebewesen zu erforschen. Um sicherzugehen, dass sich alle so wohl fühlen wie nur möglich, haben wir die Regel, dass die Mama des Kindes eingreifen soll, die eine Gefahr für ihr Kind sieht, da sie die Frustrationstoleranz ihres Kindes am besten einschätzen kann. Ich kann, wenn gewünscht, ebenfalls einen Konflikt zwischen den Kindern begleiten.

 

Wickeln: Es ist ok, wenn du dein Kind im Kursraum auf dem Boden wickelst. Es wäre sehr nett, wenn du Windelbeutel benutzt.

 

Abschied: Wir räumen am Ende gemeinsam auf und es gibt noch einen Abschiedskreis. Es kann sein, dass dein Kind nach der Gruppenstunde länger schläft als gewohnt. Die Kursstunde ist für ein Kind so anstrengend, wie für uns sehr harte Arbeit.

 

Falls du noch Fragen, Anregungen oder Kritik hast, freue ich mich jederzeit.


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